Brustwirbelsäule kräftigen und mobilisieren
Für einen guten Golfschwung ist die Brustwirbelsäule entscheidend. Sie ist ein zentraler Teil der Wirbelsäule, bestehend aus zwölf Wirbeln, die durch Bandscheiben verbunden sind. Die Brustwirbelsäule ist leicht nach hinten gebogen, was die Brustkyphose genannt wird, und zusammen mit den Rippen und dem Brustbein bildet sie unseren Brustkorb, der unsere Organe schützt.
Die Brustwirbelsäule (BWS) sorgt nicht nur für Stabilität im Oberkörper, sondern unterstützt auch die Golf-Beweglichkeit. Sie ermöglicht uns, unseren Oberkörper um bis zu 30 Grad zur Seite zu neigen, wobei die Rippen diese Bewegung begrenzen. Ausserdem können wir dank der Brustwirbelsäule unseren Oberkörper um bis zu 33 Grad drehen. Diese Bewegungen sind entscheidend für einen guten Golfschwung, da sie einen weiten Rückschwung und eine saubere Durchschwungbewegung ermöglichen.
Damit die Brustwirbelsäule optimal funktioniert, ist es entscheidend, dass die einzelnen Wirbel und ihre Verbindungen zu den Rippen sich frei bewegen können. Leider verlieren wir aufgrund unseres oft bewegungsarmen Alltags diese Fähigkeit. Das Ergebnis ist eine eingeschränkte Drehfähigkeit der Brustwirbelsäule, die dann oft durch Kompensation in anderen Gelenken wie dem unteren Rücken oder den Schultern ausgeglichen werden muss.
Knie, Sprunggelenk und Hüfte arbeiten immer zusammen
Wie baue ich eine bewegliche Brustwirbelsäule auf?
Die Beweglichkeit der einzelnen Bewegungssegmente variiert von Person zu Person. Manche haben mehr Einschränkungen im oberen Teil der Brustwirbelsäule, während andere eher Defizite im unteren Bereich aufweisen.
Um eine gute Drehbewegung der Brustwirbelsäule zu erreichen, ist es zunächst wichtig, ausreichende Streckung zu ermöglichen. Daher sollte jedes Training mit Mobilisationsübungen beginnen, die die Extension fördern, bevor die Drehbewegung langsam entwickelt wird.
In Bezug auf Mobilität unterscheiden wir zwischen aktiver und passiver Beweglichkeit. Beim Golfschwung ist es entscheidend, dass wir unseren Oberkörper aktiv so weit drehen können, wie möglich. Wenn jedoch die passive Beweglichkeit, also ohne Muskelanspannung, nicht ausreichend ist, müssen wir zuerst an dieser Grundlage arbeiten, bevor wir das Bewegungsausmass unter Einfluss von Muskelkraft verbessern können.
Unser Ansatz zur Verbesserung der aktiven Beweglichkeit und Kräftigung der Brustwirbelsäule für den Golfschwung umfasst folgende Schritte:
1. Verbesserung der passiven Streckung der Brustwirbelsäule: Durch gezielte Übungen und Mobilisationstechniken wird die Rückwärtsbewegung der Brustwirbel ohne aktive Muskelbeteiligung gefördert.
2. Verbesserung der passiven Drehbewegung der Brustwirbelsäule: Mittels spezifischer Dehnungen und Mobilisationsübungen wird die Drehfähigkeit der Brustwirbelsäule ohne aktive Muskelanspannung verbessert.
Wir empfehlen, die Übungen zur passiven Verbesserung der Beweglichkeit der Brustwirbelsäule 3-5 Mal pro Woche durchzuführen, jeweils mit 3 Durchgängen von 10-12 Wiederholungen. Diese Übungen können idealerweise in das Aufwärmprogramm integriert werden, um sicherzustellen, dass der Körper optimal auf das Golfspiel vorbereitet ist.
3. Verbesserung der aktiven Streckung der Brustwirbel: Durch gezielte Kräftigungsübungen und Beweglichkeitstraining wird die Fähigkeit gestärkt, den Brustwirbelbereich aktiv nach hinten zu bewegen.
4. Verbesserung der aktiven Drehbewegung der Brustwirbelsäule: Durch spezifische Übungen und Techniken wird die Fähigkeit trainiert, die BWS aktiv um die eigene Achse zu drehen.
Wir empfehlen, die Übungen zur aktiven Verbesserung der Beweglichkeit der Brustwirbelsäule 2-3 Mal pro Woche durchzuführen, jeweils mit 3 Durchgängen von 8-12 Wiederholungen. Diese Übungen können idealerweise in das Aufwärmprogramm integriert werden
5. Integration der neu gewonnenen Beweglichkeit in den Golfschwung: Die verbesserte Beweglichkeit und Kontrolle der BWS wird aktiv in den Golfschwung übertragen und durch regelmässiges Training und Feedback weiterentwickelt.
Für diesen Zweck ist es ratsam, die Technik des Golfschwungs von einem professionellen Golflehrer analysieren zu lassen. Dieser kann individuelle Anpassungen vornehmen und dabei helfen, die neu gewonnene Drehfähigkeit Schritt für Schritt in den Golfschwung zu integrieren. Durch eine gezielte Anleitung und Feedback kann die Beweglichkeit der Wirbelsäule im Brustbereich optimal genutzt werden, um einen effektiven und kraftvollen Schwung zu entwickeln
Abschliessende Worte
Der Weg zu einer verbesserten Mobilität der Brustwirbelsäule beginnt stets mit einer gründlichen Analyse, um herauszufinden, in welchen Bewegungssegmenten und bei welchen Bewegungen die grössten Einschränkungen bestehen. Auf dieser Basis werden zunächst diese Defizite passiv und dann aktiv behoben.
Sobald die Brustwirbelsäule aktiv frei beweglich ist (Mobilisation), liegt der Fokus darauf, diese neu gewonnene Beweglichkeit in komplexe Bewegungsmuster zu integrieren und später beim Golfschwung optimal umzusetzen.
Für Golfer ist eine bewegliche Brustwirbelsäule unerlässlich, sowohl für ihre Gesundheit (Vorbeugung von Verletzungen und Schmerzen) als auch für ihre Leistung auf dem Platz! Daher legen wir grossen Wert darauf, dass sich jeder Golfer gezielt um die Verbesserung seiner Beweglichkeit der BWS kümmert.