Das Anthony Kim nach 12 Jahren Abwesenheit im Profigolfsport etwas Rost angesetzt hat ist verständlich. Kim selber hatte ein anderes Wort dafür.

"Ich fühle mich ermutigt, nachdem ich an diesem Turnier teilgenommen habe und wirklich wie ein A** gespielt habe", sagte Kim nach seiner 74er Schlussrunde im LIV Golf Jeddah, seinem besten Ergebnis der Woche. "Ich bin sehr ermutigt. Ich freue mich auf das, was kommen wird. Mein Spiel nimmt langsam Form an. Ich mache Dinge, die ich vorher nicht konnte."

Die Schlussrunde mit vier über und zwei 76er Runden bedeutet den 53. Platz im Feld der 53 Spieler (Matthew Wolff zog sich in Runde 2 zurück). Er lag 11 Schläge hinter dem nächsten Spieler im Feld und 33 Schläge hinter dem Sieger Joaquin Niemann.

Ein letzter Platz war nicht das, was Kim im Sinn hatte, als er beschloss, nach einer 12-jährigen Pause, in der er sich zu einer Art mythischer Figur in der Golfwelt entwickelt hatte, wieder zu den Schlägern zu greifen. In seiner ersten Runde am Freitag fabrizierte er einen Socket. Eröffnete seine zweite Runde am Samstag mit einem Bogey-Bogey-Doppelbogey-Bogey. Am Sonntag verriet er, dass er sogar einen Ballmarker in seiner Tasche vergessen hatte und an seinem ersten Loch zu seiner Tasche zurückkehren musste, um einen zu holen.

"Es gibt viele Dinge, an die ich mich gewöhnen muss, und diese Veränderungen sind für mich offensichtlich ungewohnt, da ich in den letzten 12,5 Jahren nicht viel Golf gespielt habe", sagte Kim nach seiner Runde.

Dennoch bleibt Kim optimistisch für LIV Hong Kong Challenge und sowieso war dies ja sein erster Wettkampf seit der Wells Fargo Championship 2012. "Ich freue mich darauf, wieder Profigolf zu spielen", sagte Kim. "Ich fühle mich sehr gesegnet, dass ich diese Gelegenheit habe. Ich muss noch an vielen Dingen arbeiten, aber in dieser Woche sind mir viele gute Dinge gelungen. Ich freue mich darauf, darauf aufzubauen und irgendwann in diesem Jahr um den Sieg mitzuspielen.

Kim verdoppelte am Sonntag seine Birdie-Zahl für diese Woche mit zwei Birdies und ließ sogar etwas von seinem alten Glanz aufblitzen, als er an der 17 einen Schlag zurückholte. "Ich hatte einen Schlag, bei dem ich ihn zwischen den Bäumen hindurch mit einem Hook-Lie und aus dem Dreck herausschlagen musste, und ich war in der Lage, einen wirklich soliden Schlag von dort aus zu machen und mich wirklich zu konzentrieren", sagte Kim."Das ist etwas, was ich in den ersten drei Tagen nicht geschafft habe". 

Es ist der Beinkick am Ende, der an den schwungvollen, gürteltragenden 20-Jährigen erinnert, der drei Siege auf der PGA Tour einfuhr und mit 11 Birdies in einer Runde einen Masters-Rekord aufstellte. Jetzt, mit 38 Jahren und mehr als einem Jahrzehnt Abstand vom Spiel, ist das nicht mehr der Kim, den wir jedes Mal zu sehen bekommen. Aber er ist froh, dass er es immer noch kann, wenn er es braucht. "Diesen Schlag zu schaffen, auch wenn es nur ein Schlag war, war großartig für meinen Geist und gibt mir viel Selbstvertrauen für die nächste Woche", sagte er.