
Eines der ungewöhnlichsten Jahre der Golfgeschichte
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Jon Rahms Golfjahr ist vorbei – und das an sich ist bereits ungewöhnlich, wie er nach seinem geteilten 9. Rang bei der Spanish Open einräumte.
«Ich hatte noch nie drei Monate frei, aber ich freue mich darauf», sagte Rahm beim DP World Tour Event. «Andere Athleten haben das auch, und wir werden sehen. Ich bin froh, jetzt nach Hause gehen zu können, eine Vorbereitungssaison zu haben, Vater zu sein, Zeit mit meiner Familie zu verbringen, und wenn ich merke, dass es zu viel ist, dann mache ich es vielleicht nächstes Jahr nicht mehr. Aber ich freue mich darauf.»
Rahms lange Pause ergibt sich daraus, dass das Auftaktevent der LIV-Saison 2026 erst im Februar in Riad beginnt. Damit bleibt ihm viel Zeit für seine Familie – und um über eines der seltsamsten Golfjahre seiner Karriere nachzudenken. Der 30-Jährige spielte 2025 oft stark und verdiente viel Geld, doch ein grosser Triumph blieb aus. Zum ersten Mal seit seinem Wechsel ins Profilager im Jahr 2016 gewann Rahm kein Einzelturnier.
Zwar sicherte er sich mit dem europäischen Team den Ryder Cup, zu dem er mit drei Punkten entscheidend beitrug. Doch seine herausragende Leistung auf Bethpage Black liess die Tatsache, dass er im gesamten Jahr sieglos blieb, noch bizarrer erscheinen. Seine Legion XIII-Mannschaft gewann zudem die LIV-Teammeisterschaft, doch Rahm selbst stand in dieser Saison nie als Einzelsieger auf dem LIV-Podium.
Bemerkenswert war dennoch, dass Rahm trotz fehlender Einzelsiege die LIV-Gesamtwertung anführte – und das vor Joaquin Niemann, der fünfmal gewann. Möglich wurde dies durch seine aussergewöhnliche Konstanz: In 13 Einzelstarts war ein geteilter 11. Rang in Dallas sein schlechtestes Ergebnis. Rahm erhielt für Platz 1 in der Jahreswertung einen Bonus von 18 Millionen Dollar und verdiente insgesamt 34,25 Millionen Dollar an LIV-Preisgeld – zusätzlich zu seinen Vertragsgeldern.
Auch bei den Majors zeigte sich Rahm solide, mit zwei Top-10-Ergebnissen. Dennoch erwartet man vom zweifachen Major-Sieger und über 20-fachen Turniergewinner vor seinem 30. Geburtstag mittlerweile mehr. Insgesamt kam Rahm 2025 auf 15 Top-10-Platzierungen und vier zweite Ränge – beeindruckende Resultate in einer Saison ohne Sieg. Zum Vergleich: Tommy Fleetwood schaffte in der PGA-Tour-Saison 2022/2023 neun Top-10-Ergebnisse ohne Sieg, Scottie Scheffler in diesem Jahr 17 – allerdings mit sechs Turniersiegen.
Rahm beendete das Jahr auf Rang 3 der Data-Golf-Weltrangliste, hinter Scottie Scheffler und Rory McIlroy. Wenn der Rahm, den man beim Ryder Cup gesehen hat, 2026 wieder in dieser Form auftritt, dürfte er bald wieder Pokale in die Höhe stemmen. Bis dahin bleibt er jedoch in einer merkwürdigen Zwischenphase – mit viel Zeit, um darüber nachzudenken.
Photo by Getty Images
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