Die 29-jährige Engländerin reist zur AIG Women’s Open nach Royal Porthcawl – es ist ihr bereits 60. Versuch, endlich den ersten Major-Titel zu holen. Dabei war vor wenigen Wochen noch unklar, ob sie überhaupt in Südwales abschlagen kann.

Hull hatte während der ersten Runde der Evian Championship zwei Zusammenbrüche erlitten – ausgelöst durch ein hartnäckiges Virus. Für die erklärte Fitness-Enthusiastin war die Zwangspause fernab des Fitnessstudios besonders schwer zu verkraften.

Immerhin gelang ihr vergangene Woche beim Scottish Open in Dundonald Links das Comeback: Platz 21 und vereinzelte Highlights liessen ihre Klasse aufblitzen. Doch die Folgen der Erkrankung sind noch spürbar.

«Am Sonntag fühlte ich mich endlich wieder normal», sagte sie. «Es hat etwa drei Wochen gedauert. Es war ziemlich frustrierend, weil ich nicht ins Fitnessstudio konnte.»

Und damit nicht genug: «Gestern bin ich zwar gelaufen, aber in der Woche davor habe ich mir beim Ausladen einer Kiste aus dem Auto den Rücken verletzt. Seitdem macht mir der Rücken zu schaffen. Ich habe den Ball nicht mehr so gut getroffen, weil ich weder ins Gym konnte noch meine Reha-Übungen machen konnte.»

Die Bilanz vor dem Turnier fällt ernüchternd aus: «Ich treffe den Ball aktuell nicht besonders gut – das ist frustrierend, weil ich mich das ganze Jahr auf dieses Turnier gefreut habe. Aber jetzt muss ich einfach mit dem spielen, was ich habe.»

Optimismus klingt anders – oder versucht Hull vielleicht nur, die Erwartungen zu dämpfen?

Ungewöhnlich ist es jedenfalls, dass Hull nicht im Zentrum der englischen Aufmerksamkeit steht. Stattdessen geht Lottie Woad als klare Favoritin mit Quoten von 6:1 in das Turnier.

Hull spielte vergangene Woche mit der 21-jährigen in deren Profi-Debüt die ersten beiden Runden – Woad holte daraufhin einen dominanten Sieg an der Ayrshire-Küste.

«Was Lottie Woad geleistet hat, ist absolut unglaublich», sagte Hull. «Sie ist eine echte Frischzellenkur für den Golfsport.»

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