Pionierarbeit in der Schweizer Golfszene Bruno Künzli – Spätberufen mit vollem Einsatz: Vom Skiakrobaten zum Swiss PGA Professional
News ➝ Swiss PGA  ·  2025-04-15 09:58:56  ·  Jan Hunziker

Bruno Künzli – vom Skiakrobaten zum Swiss PGA Pro

Dass ein Berufswechsel auch mit über 50 Jahren nicht nur möglich, sondern erfüllend sein kann, zeigt die Geschichte von Bruno Künzli auf eindrucksvolle Weise.

Nach einer langen Karriere im Freestyle-Skisport entschied er sich mit 55 Jahren für einen neuen Weg – als Golflehrer mit Swiss PGA Diplom. Heute, über zehn Jahre später, ist er Head Pro im Golfclub Entfelden und blickt mit Zufriedenheit auf seine Entwicklung zurück.

Vom Schnee aufs Grün

Bruno Künzli absolvierte zunächst eine Lehre als Automechaniker. Direkt im Anschluss wagte er den Schritt in den Profisport und startete eine eindrückliche Karriere als Skiakrobat. 48 Jahre war er im Freestyle-Skiing aktiv – zuerst als Athlet in der Schweizer Nationalmannschaft, später als Trainer verschiedener Nationalteams und als OK-Chef von sechs Weltcups in der Disziplin Skiakrobatik. Hinzu kamen 25 Jahre als Technischer Delegierter der FIS bei Europa- und Weltcups, Weltmeisterschaften sowie Olympischen Spielen.

Im Laufe seiner sportlichen Karriere ergänzte Künzli sein Profil mit einer kaufmännischen Ausbildung – ein weiterer Baustein auf seinem vielseitigen Weg.

Nach dem Ende seiner aktiven Wettkampfkarriere 1988 verlegte er seinen Lebensmittelpunkt nach Florida. Direkt hinter seiner Wohnung befand sich eine Driving Range – dort machte er seine ersten Golfschwünge. Es war der Beginn einer neuen Leidenschaft.

Pionierarbeit in der Schweizer Golfszene

Zurück in der Schweiz verwirklichte Bruno Künzli 1992 ein ehrgeiziges Projekt: Er baute seine erste öffentliche Driving Range – wahrscheinlich eine der ersten ihrer Art im ganzen Land. In den folgenden Jahren folgten zwei weitere Anlagen, die er eigenständig umzonte, finanzierte und betrieb. Auch im Golfhandel war er ein Vorreiter: 1994 eröffnete er den ersten „Mc Golf“-Shop der Schweiz und unterstrich damit sein unternehmerisches Gespür für den wachsenden Golfsport.

Der schwierige Weg zur späten Ausbildung

„Es gab viele Gründe und Momente, die mich schliesslich dazu bewegt haben, Golflehrer zu werden“, erzählt Künzli. „Aber der Weg war nicht einfach.“ Besonders die Altersbeschränkung von 35 Jahren im Ausbildungsprogramm der Swiss PGA stellte ein grosses Hindernis dar.

Dennoch begann er 2012 – mit 55 Jahren – seine Ausbildung. Und zwar nicht irgendeine: Er gehörte zur ersten Gruppe, die die neuen Module und Prüfungen in Zusammenarbeit mit Magglingen absolvierte. „Ich habe die Ausbildung sehr genossen – besonders alles, was mit Magglingen zu tun hatte“, sagt er.

SPGA-Bericht Bruno Künzli Entfelden
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Bruno Künzli

Einfach war es trotzdem nicht: „Wieder lernen zu können war eine Herausforderung. Und körperlich musste ich mit den Jungen mithalten – wir mussten alle von Weiss abschlagen!“

Wertvolle Unterstützung erhielt er in dieser Zeit von Patrick Kressig, Pro im Golfclub Luzern, und Christoph Kummer vom GC Blumisberg – zwei Wegbegleiter, die für ihn während der Ausbildung besonders wichtig waren.

Angekommen im neuen Beruf

Heute ist Bruno Künzli seit über zehn Jahren Head Pro im Golfclub Entfelden. Er unterrichtet sechs Tage pro Woche – Einzelunterricht, Gruppenlektionen, Spezialkurse. Besonders stolz ist er auf die positive Entwicklung der Juniorenabteilung: „Der Erfolg im Club hat mich sehr motiviert – da wusste ich, dass meine Entscheidung richtig war.“

Was ihn im Unterricht auszeichnet, ist seine Fähigkeit, sich auf unterschiedliche Menschen einzustellen: „Ich passe meine Art dem Gegenüber an.“ Seine langjährige Erfahrung als Trainer und Athlet kommt ihm dabei zugute: „Mit meiner Vergangenheit geht das Unterrichten doch etwas leichter von der Hand.“

Mutmacher für Spätzünder

Rückblickend würde Bruno Künzli nichts anders machen. Und wer ihn fragt, ob sich ein solcher Schritt auch spät im Leben lohnt, bekommt eine klare Antwort: „Sucht das Gespräch mit einem erfahrenen Head Pro – das ist der beste Startpunkt.“

Denn manchmal braucht es einfach nur etwas Mut – und vielleicht eine Driving Range hinter dem Haus – um ein neues Lebens-Kapitel zu beginnen.

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