Erstmals schafft ein Major-Turnier eine direkte Qualifikationsmöglichkeit für Spieler der LIV Golf League. Die United States Golf Association (USGA) verkündete am Mittwoch eine neue Exemptions-Kategorie, die es dem besten nicht bereits qualifizierten Spieler unter den Top Drei der LIV-Gesamtwertung zur Saisonmitte ermöglicht, direkt an der US Open teilzunehmen.

Ab 2026 wird dieser Weg weiter ausgebaut: Der führende Spieler der LIV-Abschlusstabelle 2025 sowie der beste nicht bereits qualifizierte Golfer unter den Top Drei der LIV-Wertung am 18. Mai 2026 erhalten ein automatisches Ticket für die US Open. Eine signifikante Neuerung, die die Tür zur Major-Teilnahme für LIV-Spieler weiter öffnet.

Neue Wege für LIV-Spieler – USGA geht eigene Wege

Die anderen Majors haben sich bisher nicht kategorisch gegen LIV-Spieler gestellt, sondern individuelle Einladungen ausgesprochen. Das Masters berief sich bei der Einladung von Joaquin Niemann auf dessen internationale Erfolge, die PGA Championship verteilte Wildcards an herausragende Akteure wie Talor Gooch. Nun geht die USGA einen anderen Weg und bietet einen klar definierten Qualifikationsmechanismus.

"Wir freuen uns, dass die USGA eine offizielle Exemption für LIV-Spieler geschaffen hat und Mike Whans Engagement für das Wachstum des Golfsports zeigt," erklärte Scott O'Neil, CEO von LIV Golf. "Jeder Golf-Fan möchte die besten Spieler der Welt auf den grössten Bühnen sehen, und wir sind bestrebt, mit den Dachverbänden zusammenzuarbeiten, um diesen Sport global zu stärken."

Nicht jeder LIV-Spieler profitiert automatisch

Die Exemption ist jedoch nicht garantiert: Sollten die drei bestplatzierten LIV-Spieler in der Zwischenwertung bereits anderweitig für die US Open qualifiziert sein, bleibt der Platz ungenutzt. Aktuell sind Bryson DeChambeau, Jon Rahm, Brooks Koepka, Dustin Johnson, Richard Bland, Phil Mickelson und Cameron Smith bereits für das Major in Oakmont (12. bis 16. Juni 2025) startberechtigt.

Neben der neuen direkten Qualifikationsmöglichkeit führt die USGA ab 2026 eine zusätzliche Erleichterung ein: Die besten zehn Spieler der LIV-Rangliste am 7. April 2026 erhalten einen Freiplatz in der ersten Stufe der Qualifikation. Diese Neuerungen könnten insbesondere jüngeren Golfern ohne PGA Tour- oder DP World Tour-Status zugutekommen.

LIV Golf 2025: Ein Jahr mit neuen Perspektiven

Die vierte Saison der LIV Golf League beginnt mit einem Turnier in Riad, Saudi-Arabien, erstmals unter dem Licht von Flutlampen und mit einem neuen TV-Deal bei Fox Sports. Die Liga führt ihre Spieler in den kommenden Monaten nach Australien, Hongkong, Singapur, Miami und Südkorea – allesamt Turniere, die potenziell für die US Open-Qualifikation ausschlaggebend sein könnten.

Mit aufstrebenden Talenten wie Tom McKibbin (Nordirland), Frederik Kjettrup (Dänemark), Luis Masaveu (Spanien) und Yubin Jang (Südkorea) erweitert sich das LIV-Feld stetig. Für sie könnte die neue Exemption-Kategorie einen entscheidenden Karriereweg zu den Majors darstellen.

Ob diese Neuerung den Golfkosmos näher zusammenbringt oder weiterhin tiefe Gräben zwischen den Tours bestehen bleiben, wird sich erst in den kommenden Jahren zeigen. Fakt ist: Die USGA hat einen pragmatischen Schritt unternommen, um das Leistungsniveau der US Open auf dem höchsten Level zu halten.

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