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Rückenschmerzen Golfschwung

Rückenschmerzen im Golfsport vermeiden

Rückenschmerzen können äusserst einschränkend sein und die Lebensqualität massiv beeinträchtigen, wovon die meisten von uns nur allzu gut wissen. Acht von zehn Menschen hatten bereits im Laufe ihres Lebens über einen längeren Zeitraum Rückenschmerzen. Die Ursachen dafür sind selten rein körperlicher Natur. Dennoch kann durch gezieltes Training und Aufbau der Muskulatur das Risiko deutlich reduziert werden.

Der Golfschwung stellt eine grosse Herausforderung für die Belastbarkeit des Rückens von Golfern dar. Fehlende Stabilität, Ausweichbewegungen beim Rückschwung, technische Schwung-Probleme oder einfach nur eine unzureichende Belastbarkeit können die Entstehung von Schmerzen der Wirbelsäule und des gesamten Rückens begünstigen. Genau hier setzt das Training an.

In diesem Artikel wollen wir uns den körperlichen Anforderungen widmen, die vor allem beim Golfschwung zu Schmerzen der Wirbelsäule führen können, und zeigen mögliche Übungen für Golfer, um diese Schwachstellen beim Schwung zu beheben.

Im Golfsport dominieren vor allem Drehbewegungen des Rückens, während wir gleichzeitig versuchen, seitliches Abkippen so weit wie möglich zu vermeiden. Dabei ist eine gut funktionierende Muskulatur des Rumpfes von entscheidender Bedeutung für schmerzfreies Golfen. Aber nicht nur der Rumpf, sondern auch die Stabilität des Beckens und die Drehfähigkeit der Brustwirbelsäule sind entscheidend, um den Rücken beim Rückschwung nicht zu überlasten. Jede Ausweichbewegung des Beckens wird direkt in den unteren Rücken weitergeleitet, und jede Einschränkung in der Beweglichkeit der Brustwirbelsäule führt zu einem Kompensationsmuster in der Lendenwirbelsäule.

Eine stabile Körpermitte verbessert nicht nur den Golfschwung, sondern kann auch dazu beitragen, Rückenschmerzen vorzubeugen.

Rückenübungen als Prävention

Durch gezieltes und an die individuellen Bedürfnisse angepasstes Training der Muskulatur für Golfer können folgende körperliche Verbesserungen erzielt werden:

  • Verbessertes Körperbewusstsein und eine bessere Haltung
  • Verbessertes Bewegungsverhalten im Alltag sowie beim Golfschwung
  • Steigerung der Muskelkraft, was zu einer geringeren Belastung der Gelenke führt
  • Reduzierung von Übergewicht und damit verbunden eine verringerte Belastung des passiven Bewegungsapparats
  • Verbesserte Stabilität und Muskulatur des gesamten Körpers
  • Notfallübungen für akute Schmerzsituationen während des Golfens
  • Ausschüttung von Endorphinen durch intensives Training, was unter Umständen eine stärkere Wirkung als handelsübliche Schmerzmittel haben kann.

Spezielles Rückentraining für Golfer

Bei der Analyse des Golfschwungs ist es wichtig, die individuellen Voraussetzungen für den Schwung jeder Person zu berücksichtigen, um ein massgeschneidertes Trainingsprogramm zu entwickeln. Durch unsere langjährige Erfahrung lassen sich jedoch häufig ähnliche Schwachstellen bei vielen Golfern identifizieren.

Verbesserung der Rumpfstabilität:

  • Der Rumpf muss während des Schwungs eine kontrollierte Drehbewegung ausführen und dabei möglichst stabil bleiben. Um den Rumpf optimal auf diese Anforderungen vorzubereiten, sind zunächst statische Übungen zur Verbesserung der Muskulatur empfehlenswert:

Side Plank für die seitliche Stabilität

Deadbug mit Pallof Press

Anschliessend können dynamische Übungen eingeführt werden, bei denen der Schultergürtel bewegt wird, während der Rumpf beim Rückschwung stabil gehalten wird:

Chops

Lifts

Sobald diese Übungen beherrscht werden, kann die Arbeit an kontrollierten Rotationen fortgesetzt und das Tempo schrittweise gesteigert werden.

Verbesserung der Beckenstabilität:

  • Sowohl die seitliche Beckenstabilität als auch die Hüftstreckung müssen optimal funktionieren, um die Belastung auf die Lendenwirbelsäule zu verringern. Hierfür eignen sich einbeinige Übungen wie:

Single Leg Romanian Deadlift

Für die Hüftstreckung in Kombination mit Rumpfstabilität sind folgende Übungen sinnvoll:

Single Leg Hip Thrusts

Diverse Deadlift Varianten

Verbesserung der Beweglichkeit der Brustwirbelsäule:

  • Aufgrund des modernen Lebensstils neigen wir dazu, im Bereich der Brustwirbelsäule steifer zu werden. Dies kann zu einer eingeschränkten Drehfähigkeit beim Rückschwung führen, wodurch die Lendenwirbelsäule zusätzlich belastet wird. Eine verbesserte Beweglichkeit der Brustwirbelsäule hat daher große Vorteile für einen gesunden und effektiven Golfschwung. Um den Schwung zu optimieren empfehlen wir folgende Übungen:

Thoracic Extension off Bench

Open Book/Windmill

Standing Band Resisted Thoracic Rotation

Alle diese Übungen sollten 3 Durchgänge zu je 8-12 Wiederholungen 3-mal pro Woche durchgeführt werden, um nachhaltige Verbesserungen zu erzielen und weitere Schmerzen zu vermeiden.

Abschliessende Worte

Rückenschmerzen können verschiedene Ursachen haben, an einigen können wir arbeiten, an anderen weniger. Daher sollte der Fokus immer darauf liegen, unsere Schwachstellen bestmöglich zu beheben. Dies kann einerseits die Stärkung der Rumpfmuskulatur betreffen oder die Verbesserung von Stabilität und Mobilität in den benachbarten Gelenken und der Wirbelsäule. Eine gesteigerte Fitness und ein höheres Kraftniveau im Bereich der Hüfte sowie eine verbesserte Beweglichkeit der Brustwirbelsäule stehen im Zusammenhang mit einem schmerzfreien Rücken.

Bei der Analyse von Rückenbeschwerden und Rückenschmerzen bei Golfspielern ist es jedoch wichtig, auch die Gesamtbelastung durch Beruf, Alltag und andere Stressoren abgesehen vom Golfen zu berücksichtigen und einen ganzheitlichen Therapieansatz zu wählen.