Rahm lag am Ende nur drei Punkte vor dem Chilenen, der mit seinen Erfolgen die Money List der LIV Golf League anführte und mahr als 8,5 Millionen Dollar mehr Preisgeld als Rahm einspielte. Dennoch reichte es im Punkteklassement knapp nicht.

«Ohne ein Turnier gewonnen zu haben, die Saisonwertung zu holen, darauf werde ich irgendwann stolz sein. Im Moment fällt es mir noch schwer», sagte Rahm, der in allen 13 Events Punkte sammelte, zwölfmal in den Top 10 landete und sein schlechtestes Resultat mit Rang 11 in Dallas erreichte. «Joaquin hat fünfmal gewonnen, er hat unglaublich Golf gespielt. Man könnte argumentieren, dass er es mehr verdient hätte. Aber das Punktesystem ist so wie es ist.»

Das LIV-Punktesystem sieht 40 Punkte für den Sieger und 30 Punkte für den Zweitplatzierten vor – also lediglich 33 Prozent mehr für einen Turniersieg. Zum Vergleich: Auf der PGA Tour erhält ein Sieger in regulären Events 67 Prozent mehr Punkte als der Zweitplatzierte, bei Majors 50 Prozent mehr und bei Signature Events sogar 75 Prozent.

Hätte LIV Golf 50 Punkte für einen Sieg vergeben oder 28 Punkte für den zweiten Platz, wäre Niemann Gesamtsieger geworden. Der Chilene ging in zwei von 13 Turnieren leer aus und verpasste so wichtige Punkte, während Rahm konstant sammelte.

Niemann sagte nach seinem knappen Scheitern: «Es waren nur drei Punkte Unterschied. Ich hätte besser spielen können – heute, diese Woche oder letzte Woche. Jon hat einfach gezeigt, wie stark er in diesen Momenten ist. Das motiviert mich, nächstes Jahr zurückzukommen und zu versuchen, ihn endlich zu schlagen.»

Rahm ist damit der erste Spieler, der den Einzeltitel der LIV Golf League zweimal in Folge gewinnen konnte. In seinen beiden Jahren auf der Tour hat der 29-Jährige bereits mehr als 50 Millionen Dollar Preisgeld verdient.